Die philosophische Katze
Diskussionen zum Thema Fressen
"Verschwinde! Ich möchte in Ruhe essen." Der Philosoph will nicht akzeptieren, daß ein domestiziertes Raubtier seinen Jagdinstinkt 
nicht kontrollieren kann. Aber ein Jäger flieht nicht vor der Beute, schon gleich nicht, wenn er Hunger hat. Und Hunger hat Fred eigentlich immer. Der leckere Hase, der da auf deinem Teller liegt, hat es ihm angetan. Wohlwissend, daß ein Philosoph zum Essen auf geistige Nahrung nicht verzichten kann, stellt er sich einfach vor den Bergman-Film, der im Monitor läuft. "Verschwinde! Dein Trockenfutter steht in der Küche." – "An Brekkies habe ich kein Interesse! Du weißt genau, ich will immer das, was du auf dem Teller hast!" Natürlich würde ein Philosoph niemals wagen, einem Gourmet Junk-Food aufzutischen. Den feinen Unterschied zu Whiskas kennt ein Feinschmecker allzu genau. "Wenn du mich also noch länger für dumm verkaufen willst, zwingst du mich, dir zukünftig Brekkies oder zur Abwechslung mal wieder die 99-Cent-Packung von Schlecker aufzutischen. Falls du dann maulen solltest, wovon auszugehen ist, verordne ich dir eine Diät, die deiner Figur ganz zuträglich wäre." - "Spar dir die Drohungen!", scheint Fred zu sagen, "Das würdest du nicht wagen." Vermutlich hat er recht. Der Philosoph kann den Film vergessen, es sei denn, er gönnt sich eine Zigarette zum Essen. Aber Fred weiß genau: Die Zigarette kommt erst nach dem Essen. "Nimm gefälligst den Rüssel vom Tellerrand! ... Nun sei nicht beleidigt. Ich meine es nur gut. Was man unbedingt will, tut einem nicht immer gut. Du mußt die Gier zu kontrollieren lernen!" Aus dem Mund eines Rauchers klingt das freilich wenig überzeugend. "Nun gib mir schon ein Stück!" – "Keine Chance! Du kotzt alles bloß wieder aufs Parkett." - "Irrtum", soll der Katzenblick sagen. "Tut mir Leid, mein Lieber. Einfach zu viel Gier in diesem Blick. Pfoten weg! Ende der Diskussion. Du kriegst nichts vom Hasen!" Immer wenn er nicht weiter weiß, nimmt er die philosophische Maske ab und offenbart seine Diktatorfratze! "Aber ich bin kein Hund, sondern eine Katze!" - "Mach bloß, daß du wegkommst!" ist ein überflüssiger Satz, denn Fred hat sich schon mit einem Satz und einem Stück Hasen davongemacht.
nicht kontrollieren kann. Aber ein Jäger flieht nicht vor der Beute, schon gleich nicht, wenn er Hunger hat. Und Hunger hat Fred eigentlich immer. Der leckere Hase, der da auf deinem Teller liegt, hat es ihm angetan. Wohlwissend, daß ein Philosoph zum Essen auf geistige Nahrung nicht verzichten kann, stellt er sich einfach vor den Bergman-Film, der im Monitor läuft. "Verschwinde! Dein Trockenfutter steht in der Küche." – "An Brekkies habe ich kein Interesse! Du weißt genau, ich will immer das, was du auf dem Teller hast!" Natürlich würde ein Philosoph niemals wagen, einem Gourmet Junk-Food aufzutischen. Den feinen Unterschied zu Whiskas kennt ein Feinschmecker allzu genau. "Wenn du mich also noch länger für dumm verkaufen willst, zwingst du mich, dir zukünftig Brekkies oder zur Abwechslung mal wieder die 99-Cent-Packung von Schlecker aufzutischen. Falls du dann maulen solltest, wovon auszugehen ist, verordne ich dir eine Diät, die deiner Figur ganz zuträglich wäre." - "Spar dir die Drohungen!", scheint Fred zu sagen, "Das würdest du nicht wagen." Vermutlich hat er recht. Der Philosoph kann den Film vergessen, es sei denn, er gönnt sich eine Zigarette zum Essen. Aber Fred weiß genau: Die Zigarette kommt erst nach dem Essen. "Nimm gefälligst den Rüssel vom Tellerrand! ... Nun sei nicht beleidigt. Ich meine es nur gut. Was man unbedingt will, tut einem nicht immer gut. Du mußt die Gier zu kontrollieren lernen!" Aus dem Mund eines Rauchers klingt das freilich wenig überzeugend. "Nun gib mir schon ein Stück!" – "Keine Chance! Du kotzt alles bloß wieder aufs Parkett." - "Irrtum", soll der Katzenblick sagen. "Tut mir Leid, mein Lieber. Einfach zu viel Gier in diesem Blick. Pfoten weg! Ende der Diskussion. Du kriegst nichts vom Hasen!" Immer wenn er nicht weiter weiß, nimmt er die philosophische Maske ab und offenbart seine Diktatorfratze! "Aber ich bin kein Hund, sondern eine Katze!" - "Mach bloß, daß du wegkommst!" ist ein überflüssiger Satz, denn Fred hat sich schon mit einem Satz und einem Stück Hasen davongemacht.